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Rote Schuhe

"rote Schuhe V", 60x70, 2006, Tempera auf Leinwand

"Blut im Schuh", 140x160, 2013, Tempera auf Leinwand

"komme gleich I", 50x40, 2013, Tempera auf Leinwand

"Der Stand der Dinge", 180x140, 2013, Tempera auf Leinwand

"ein Sommernachtstraum", 80x92, 2013, Tempera auf Leinwand

"Entschuldigung, ich muss mach Rom", 155x200, 2011, Tempera auf Leinwand

"Affen begaffen Giraffen", 40x50, 2013, Tempera auf Leinwand

"Die Welt ist nicht genug", 100x55, 2011, Tempera auf Leinwand

"unterwasser II", 60x70, 2006, Tempera auf Leinwand

"verschäumt, verträumt, abgeräumt", 60x70, 2013, Tempera auf Leinwand

"Styx, oder der Handlungsreisende", 45x35, 2011, Tempera auf Leinwand

"nix is fix", 30x40, 2011, Tempera auf Leinwand

"Das nächste Leben", 45x35, 2011, Tempera auf Leinwand

"Sunny blue II, 60x70, 2008, Tempera auf Leinwand

"Es kann auch gut gehen", 80x92, 2014, Tempera auf Leinwand

Die roten Schuhe

Mela Kaltenegger (jetzt: Mela Diamant) bringt ihre neuen Arbeiten auf einen Punkt: Lust.

Leidenschaften, Erotik, Sex und Verführung beschreiben die eine Seite von Lust, aber auch die andere Seite, Maßlosigkeit, Verruchtheit, Unanständigkeit, Moralvergessenheit ist nicht wegzudenken.

Ein Begriff, „Lust“, kann vieles gleichzeitig bedeuten und unter einem Dach vereinen, Grenz­ziehungen sind unmöglich, eine genaue Bestimmung scheint undenkbar.

In Verbindung mit dem Märchen „Die roten Schuhe“ weiß Mela Kaltenegger einiges über Lust zu erzählen. „Die roten Schuhe“ ist ein grausames Märchen über eine Waise, in der, von den Reizen roter Tanzschuhe verlockt, die (unmoralische) Lebenslust erwacht und die als Strafe dafür von da an immer tanzen muss, bis sie sich die Beine abschlagen lässt, um endlich dieser Qual ent­rinnen zu können. Das Märchen gibt Stoff für viele weitergesponnene Geschichten in Kalten­eggers Bilderleben, mit dem Unterschied, dass die Künstlerin mehr Mitleid hat, als der ur­sprüng­liche Geschichtenverfasser: Sie lässt die Füße des Mädchens nachwachsen, es darf auch ge­legent­­lich die Schuhe ablegen und zur Ruhe kommen, ausruhen, an anderes denken, die Zwänge vergessen.

In den Bildern kann man sehen, dass sich die roten Schuhe selbständig machen, ein Eigen­leben führen, überall zu finden sind, im Café z.B. oder Unterwasser, als Sinnbild stehen für das, was das Leben bieten kann. Aber sie können auch festsitzen und nicht einfach abgeschüttelt werden.

Die roten Schuhe stehen oft vordergründig, als leuchtend rotes Zeichen für Erotik und Ver­führung. Das fast schon bedrohliche Symbol erlaubt nicht außer Acht zu lassen, dass man leicht zu weit gehen und übertreiben kann.

Auch die andere Seite der Medaille erhält Gestalt, das zur Ruhe kommen, das Übermaß an Lebens­­­lustgefühlen vielleicht bereuend, da man weiß, übertrieben zu haben, allzu gut gekannte Moral­vor­stellung des Verbots der Maßlosigkeit erinnernd. Die Künstlerin wird zur sanft, nicht lüsternd Lieben­den, ausruhenden, Erlebtes verdauenden Alltagsfrau, die selbst maßregelt, auch den Hund. Eine Ver­drängung der roten Schuhe aus dieser Welt ist aber nicht möglich, der Hinterkopf ist voller Gedanken.

Mela Kaltenegger setzt ihr persönliches Umfeld künstlerisch um. Menschen und Dinge die ihr nahe stehen, finden Platz in ihrer Malerei. Insbesondere die weiteren drei Mitglieder der Künstlerinnen­gruppe „Die 4 Grazien“, sind häufig in den Arbeiten wiederzuerkennen. Schauplatz ist Wien.

Das Naheverhältnis zu Lust, Leidenschaft und Fruchtbarkeit war immer schon von großer Be­deutung für Kaltenegger, da deren Symbole, beispielsweise Hasen und Frösche, immer wieder in ihren Werken aufscheinen. Ihre Bilder, seien es Portraits, Landschaften, sind durch kräftige Farben und vielfältige Muster charakterisiert.

(You can find the english version in "Texte")

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